Hier werden die sogenannten Zeichnungen archiviert, die von den Brüdern der Loge verfasst und in einer rituellen Tempelarbeit vorgetragen werden.
Eine Zeichnung dient auf unseren Gästeabenden, bei denen Suchende eingeladen sind mit uns das angesetzte Thema zu diskutieren, als Ausgangspunkt der Unterhaltung. Ein jeder Interessierte kann – nach Anmeldung – an einem solchen Gesprächsabend teilnehmen.
Wir wünschen Inspiration und beschwingende Neugier beim Schmökern.
Der Versuch einer Auseinandersetzung mit der von unserem Br. Redner gestellten Frage, „brauchen wir heute noch Vorbilder“ allerdings ohne besondere Berücksichtigung des Jahresthemas „Woran soll ich erkennen dass Du es bist“, oder vielleicht doch, aber garantiert Wikipedia frei. Eine Frage auf die ich hier keine abschließende Antwort finden werde und nur einige Gedanken formulieren kann, die naturgemäß im Kontext…
Liebe Brüder, ich möchte mich heute mit zwei Begriffen befassen, die häufig bei der weißen Tafel oder in Zeichnungen in Freimaurerlogen thematisiert werden. Für viele Brüder sind diese einzeln der Hauptaspekt der Freimaurerei und für viele andere stehen sie im Widerspruch zueinander. Beim ersten Begriff handelt es sich um die Aufklärung, denn wir wissen aus…
„Nun sag, wie hast Du’s mit der Religion?“ ist die Frage, die das Gretchen in Goethes Drama dem Titelhelden Faust stellt. Sie will ihn zu einem Bekenntnis bewegen, daß dieser aber weder geben will noch geben kann. So windet er sich mit rethorischen Gegenfragen heraus. Der eine oder andere unter uns mag die Frage nach dem religiösen Bekenntnis und dem…
Auftakt Heute möchte ich mich mit der intellektuellen Bewegung der Aufklärung beschäftigen und euch näherbringen, warum ich sie besonders als Freimaurer schätze. Im englischen Sprachraum heißt sie Enlightenment und die Franzosen nennen sie Les Lumières – über die Sprachgrenzen hinweg scheint dieser intellektuellen Bewegung eine Lichtmetapher zugrunde zu liegen, die ein Versprechen zu verkörpern scheint,…
Dieser Text beschäftigt sich mit der Natur und der Notwendigkeit von Ritualen.
Die Frage nach der Erlaubtheit von Rechtsbrüchen ist die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht. Schon in der Antike finden wir, dass sich Sophokles in dem Drama „Antigone“ mit dieser Frage befasst: Antigone, die Tochter des Ödipus, kehrt aus der Verbannung nach Theben zurück, um den prophezeiten Zweikampf ihrer Brüder Polyneikes und Eteokles…
Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit sind der Mörtel des Tempelbaus Diese Zeichnung beschäftigt sich mit: Mörtel Für mich eine der tiefsten Metaphern unserer Bruderschaft. Mörtel hat es leider nie in die Top 10 Liga als Symbol auf den Teppich geschafft. Was ich persönlich sehr schade finde, und ich hoffe, dass es nur seiner Abbildungskraft geschuldet ist.…
Dieser Text erzählt am Beispiel einer Radierung Paul Klees von der Schwierigkeit, welche es den Menschen bereitet, sich aus den Niederungen des Alltags in philosophische Höhen zu erheben.
Dasein ist Pflicht, und wär´s nur ein Augenblick! Wurdet ihr danach gefragt, ob ihr geboren werden wolltet? Sicherlich nicht. Könnt ihr Euch erinnern, ab wann ihr angefangen habt zu existieren? Mehr oder weniger… nicht so ganz. Die ersten Erinnerungen eines Menschs sind stark geprägt von Zwang, Gehorsamkeit und Pflichten. Tue dies und tue jenes nicht.…
Mensch werde wesentlich, so lautet das Jahresthema unserer Loge. Soll das nun als Aufforderung zum Nachdenken und einer daraus resultierenden Änderung zum „Wesentlichen“ gemeint sein? Jener der diese Aussage in den Imperativ gesetzt hat, musste sich seiner Sache sehr sicher sein. Aus der Sicht des Freimaurers erahne ich natürlich was beabsichtigt sein könnte. „Mensch sei…
Zeit Mensch werde wesentlich. Das ist beruhigend, dass ich noch nicht wesentlich sein muss, sondern in Zukunft wesentlich sein soll und mich noch auf dem Weg dorthin befinde. Ich bewege mich also in eine Richtung. Wie erkenne ich denn, ob mein Weg in der Zeit, den ich eingeschlagen habe ins Wesentliche führt ? Die Zeit…
Ehrwürdiger Meister, meine lieben Brüder, allem Handeln geht eine Idee, ein Traum voraus! Als ich vor etwa 5 Wochen von unserem Br. Redner gefragt wurde, ob ich nicht zum Thema Flüchtlinge eine Zeichnung für diese Arbeit auflegen könne, – da ich ja selber einmal ein Flüchtling gewesen bin – konnte ich nicht erahnen, welche Dynamik…
Vor etwa 25 Jahren hörte ich im Radio eine Art Hörspiel. Es handelte sich um den Text BILDBESCHREIBUNG von Heiner Müller. Diese längst verflossene vielleicht halbe Stunde ist mir nicht nur im Gedächtnis hängen geblieben. Sie hat mich im Laufe der Jahre immer wieder angeregt und inspiriert, vielleicht sogar geprägt. Leider gibt es keine erwerbbaren…
Die vorliegende Zeichnung wurde von zwei Brüdern unserer Loge im Jahre 2014 gemeinsam ausgearbeitet und aufgelegt. Sie wurde in Form eines Cadavre Exquis erstellt zum Thema „Was geht, was bleibt.“ (1) NO: Warum erschaffst Du? Warum erzeugst Du? Warum bringst Du hervor? Warum schaffst Du? Warum schöpfst Du? Warum gestaltest Du? Warum stellst Du her?…
Was ist ein Ritual? Jeder von uns Freimaurern, dem es vergönnt ist, hier den heutigen Abend gemeinsam mit seinen Brüdern im Tempel zu erleben, wird für sich selbst eine schlüssige und aus subjektiver Sicht auch ganz einfache Antwort auf diese Frage finden. Und doch verbirgt sich hinter dem Begriff des Rituals, losgelöst aus dem Zusammenhang…
Eine „Freimaurer Zeichnung“, auch bekannt als Bauriss oder Baustück, ist eine schriftliche Ausarbeitung oder symbolische Bezeichnung für einen Vortrag, die von Mitgliedern der Freimaurer-Logen erstellt wird, um den Bau (im übertragenen Sinne) am Tempel der Humanität zu fördern. Diese Zeichnungen werden während ritueller Arbeiten im Tempel oder bei Vorträgen auf einem Gästeabend präsentiert. Der Inhalt einer solchen Zeichnung wird vom Mitglied frei gewählt und kann verschiedene Themen umfassen. Die Begriffe „Bauriss“ und „Baustück“ stammen aus dem Bauwesen und symbolisieren entweder die zeichnerische Anleitung für Bauarbeiten oder den individuellen Beitrag jedes Mitglieds zum Gesamtbauwerk. Im Laufe seines Lebens als Freimaurer muss ein Bruder mindestens zweimal eine Zeichnung „auflegen“ bevor er zum Gesellen befördert, oder zum Meister erhoben wird.
Bei den freimaurerischen Arbeiten werden viele Zeichnungen aufgelegt, dabei werden viele gute Gedankengänge vorgetragen: Leider wirken diese nicht viel länger nach als die rhetorischen Höhepunkte einer besseren Sonntagspredigt. […] Im jeweiligen Logenarchiv liegen sie danach sicherer und ruhiger begraben als die stofflichen Reste eines Ramses in einer Pyramide. Meine Loge, die Bauhütte „am rauhen Stein“ macht hierin keine Ausnahme, wenn auch eine pseudo philosophische Diskussion das Begräbnis um einige Tage verzögert.
Bruder Alfons W. Zeichnung „Reminiszensen“ 1972